Ganze fünf Kilometer bin ich von meiner gestrigen Unterkunft entfernt und dafür heute 44 Kilometer gelaufen. Effektiv war der Tag nicht :-). Der E1 macht hier einen riesigen Bogen, da es auf verschiedenen Fernwanderwegen nach Lenzkirch geht, obwohl der Querweg Freiburg-Bodensee, den ich in den nächsten Tagen bis Konstanz läuft, direkt von Titisee hierhin führt. Der Umweg von einer ganzen Tagesetappe ist gerechtfertigt, da man so einen 6 km Abstecher auf den Feldberg machen kann und automatisch am Schluchsee vorbeikommt. Ich bin heute aber etwas anders gelaufen, was ich auch jedem empfehlen würde, der den Feldberg mitnehmen will: In Titisee spaltet sich der Westweg in seine Ost- und seine Westvariante. Der E1 führt eigentlich über die Oststrecke, die nicht über den Feldberg führt. Um diesen trotzdem mitzunehmen kann man ab Feldberg Hof besagten Abstecher machen, muss dann aber später die gleiche Strecke zurück. Außerdem ist diese Route am Ende nicht so schön, da es einen Ski-Hang hochgeht. Sinnvoller ist es so zu laufen, wie ich es heute gemacht habe: Ab Titisee geht es auf der Westvariante des Westweges über Hinterzarten direkt auf den Feldberg. Diese Strecke ist landschaftlich deutlich schöner (die Ostvariante bis Feldberg-Hof kenne ich noch von der 2005er Tour. Damals sind wir von dort auf den Feldberg und dann auf der Westvariante weiter) und von der Entfernung bleiben sich beide Feldberg-Varianten gleich. Nur wenn man gar nicht auf den Feldberg geht ist die Ostvariante kürzer, aber das kann ja keine Lösung sein.
Oben auf dem Feldberg gab es so gut wie keinen Schnee mehr, aber im Anstieg hatte ich noch einigen. Hier rächte sich dann, dass mein Profil auf den Sohlen schon arg abgenutzt ist. Da am linken Schuh auch noch innen eine Naht aufgegangen ist, werde ich sie nach der Tour wohl zum Grunderneuern einschicken müssen. Noch gar nicht erwähnt habe ich, dass ich bereits mit meinen in Frankfurt gekauften Socken laufe, da mein zweites Paar nur 22 Etappen ausgehalten hat. Das Loch entsteht immer an der rechten Ferse. Die beiden linken Socken sehen noch besser aus und das dritte Paar hält wohl bis Konstanz.
Den Abstieg vom Feldberg machte ich dann in Richtung Ostvariante, wo mich ein weiter (namenloser) Wanderweg zum Schluchsee führte. Von dort ging es dann auf dem Mittelweg zurück nach Lenzkirch. Würde ich diesen Weg weiterlaufen, würde ich erst in Titisee (-Neustadt) und dann irgendwann wieder in Pforzheim landen. Aber morgen werde ich nach ca. zwei Kilometern auf den Querweg Freiburg-Bodensee stoßen, der mich dann zu meinem Ziel führt. An dieser Stelle muss ich den Schwarzwaldverein mal kritisieren, auch wenn ich ihn sonst immer nur lobe: Die Stellen an denen der E1 auf anderen Fernwanderwegen weiterführt sind nicht beschildert. Der E1 Wanderer muss sich hier vorher informiert haben, welche Wege er laufen muss.
Morgen steht die Wutachschlucht an. Diese ist durch den Artenreichtum der Tier- und Pflanzenwelt bekannt. Ich war zwar schon mal dort, habe aber nicht mehr viele Erinnerungen daran.