Ochsenstall Tag 51

Ich weiß gar nicht, warum alle die Erfindung des Rades so toll finden. Zu Fuß geht es doch auch ganz gut. Die wirklich große Erfindung war die der Ohrstöpsel. Heute morgen haben sich die Lehrerinnen bei mir informiert, ob ich denn trotz der etwas aufgedrehten Grundschüler schlafen konnte. Ich habe aber gar nichts mehr davon mitbekommen. Vor der Abreise gab es dann noch ein ausgiebiges Gespräch mit den Herbergseltern über die Zukunft der Jugendherbergen.
Meinen Weg ins Tal zurück hätte ich mir sparen können: In ganz Forbach führte niemand DIE ZEIT. Das ist mir sogar im schwarzen Niedersachsen nicht passiert (dort wurde mir auf die Frage ob sie denn DIE ZEIT führten zweimal die Uhrzeit mitgeteilt). Die grün-rote Regierung hat hier offensichtlich noch viele Baustellen ;-). Jetzt muss ich versuchen Hausach am Samstag so zu erreichen, dass noch ein  Zeitschriftenladen geöffnet hat.
Die heutige Etappe hat gezeigt warum der Westweg ein Höhenweg ist. Von Forbach (332 Meter) ging es auf über 1000 Meter hoch. Einige Gipfel hatten eine sehr schöne Aussicht und das Wetter war heute optimal. Insbesondere der Blick in das Rheintal war beeindruckend. Alles hinter dem Rhein ist schon Frankreich.

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Unterwegs begegnete ich den üblichen Verdächtigen und ab und zu Tageswanderern. Das schweizer Paar versorgte mich noch mit schweizer Schokolade. Da ich jetzt zwei Kilometer Vorsprung habe und morgen eine größere Tagesetappe laufe, werden wir uns wohl nicht mehr sehen. Jetzt bin ich auf 1036 Metern im Wander- und Skiheim Ochsenstall. Eine Ortschaft gibt es hier nicht. Hier sind wir bereits 2005 untergekommen. Diesmal ist hier allerdings nichts los. Mit dem Kellner hab ich mich schon bestens unterhalten und mein Abendessen ist auch schon festgelegt: Maultaschensuppe und anschließend  Kesselfleisch mit Hörnlinudeln. Da ich drinnen eh keinen Empfang habe, genieße ich draußen noch etwas die Sonne. Außerdem gibt es hier ein tolles Klettergerüst und keine Kinder, die es mir streitig machen. So kann ich auch mal wieder was mit den Armen machen. Morgen muss ich unbedingt mehr laufen, denn die Füße sind wieder fit und langsam kribbelt es wieder größere Strecken zu laufen, zumal es morgen noch einen letzten schönen Tag geben soll.

Herdorf Tag 35

Endlich mal wieder ne kurze Strecke! Meine Beine beschwerten sich heute morgen beim loslaufen etwas, dabei ging es locker los. Da meine Etappenbegleitung erst um 9:50 Uhr mit dem Zug ankam, hatte ich noch etwas Zeit meine regelmäßigen Einkäufe zu erledigen. Die Deutsche Bahn kam dann auch pünktlich um 10 Uhr mit der Lokalgruppe Ruhr des CdE. Oder um genau zu sein mit einer Person aus der Gruppe. Mehr hatten sich für einen Werktag nicht gefunden.  Nun ging es auf die letzten Kilometer der vom SGV ausgeschilderten Wegstrecke. Obwohl wir uns praktisch pausenlos unterhielten waren wir recht flott unterwegs. Lobenswert war auch die vorbildliche Ausrüstung und Vorbereitung: mit Volllederschuhen und getapeten Füßen konnte auch nichts schief gehen. Wir haben zwar heute nur zwei Pausen gemacht, diese fielen aber aufgrund des guten Wetters länger aus. Die erste wurde an einer Bank gemacht, die eine malerische Aussicht auf die A45 bot. Bei der zweiten Pause direkt unterhalb der Freusburg hatten wir es dann besser getroffen. Ab dort endete das Einzugsgebiet des sauerländischen Gebirgsvereins und das Pendant aus dem Westerwald übernahm die Führung. Diese gehen mit Wanderzeichen allerdings recht sparsam um. Da wir zu zweit waren konnten wir aber immerhin schnell verschiedene Wege ausprobieren. Das wird in den nächsten Tagen spannend, wenn ich wieder alleine unterwegs bin. Zwischendurch streikte auch noch die Wegführung des GPS. Aus irgendeinem Grund fehlten ca. 3 Kilometer getrackter Weg. Vermutlich lag dies an dem Druidenstein, der dort eine schöne Wegmarke bildet.

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Da wir beide klettern, hatten wir gleich Ideen für mehrere Routen, aber leider verbot die Verwaltung mittels Schild das Klettern dort. In Herdorf verabschiedete ich meine Begleiterin am Bahnhof und fand selber problemfrei eine Unterkunft. In den nächsten Tagen geht es dann durch Rheinland Pfalz.