Ich weiß gar nicht, warum alle die Erfindung des Rades so toll finden. Zu Fuß geht es doch auch ganz gut. Die wirklich große Erfindung war die der Ohrstöpsel. Heute morgen haben sich die Lehrerinnen bei mir informiert, ob ich denn trotz der etwas aufgedrehten Grundschüler schlafen konnte. Ich habe aber gar nichts mehr davon mitbekommen. Vor der Abreise gab es dann noch ein ausgiebiges Gespräch mit den Herbergseltern über die Zukunft der Jugendherbergen.
Meinen Weg ins Tal zurück hätte ich mir sparen können: In ganz Forbach führte niemand DIE ZEIT. Das ist mir sogar im schwarzen Niedersachsen nicht passiert (dort wurde mir auf die Frage ob sie denn DIE ZEIT führten zweimal die Uhrzeit mitgeteilt). Die grün-rote Regierung hat hier offensichtlich noch viele Baustellen ;-). Jetzt muss ich versuchen Hausach am Samstag so zu erreichen, dass noch ein Zeitschriftenladen geöffnet hat.
Die heutige Etappe hat gezeigt warum der Westweg ein Höhenweg ist. Von Forbach (332 Meter) ging es auf über 1000 Meter hoch. Einige Gipfel hatten eine sehr schöne Aussicht und das Wetter war heute optimal. Insbesondere der Blick in das Rheintal war beeindruckend. Alles hinter dem Rhein ist schon Frankreich.
Unterwegs begegnete ich den üblichen Verdächtigen und ab und zu Tageswanderern. Das schweizer Paar versorgte mich noch mit schweizer Schokolade. Da ich jetzt zwei Kilometer Vorsprung habe und morgen eine größere Tagesetappe laufe, werden wir uns wohl nicht mehr sehen. Jetzt bin ich auf 1036 Metern im Wander- und Skiheim Ochsenstall. Eine Ortschaft gibt es hier nicht. Hier sind wir bereits 2005 untergekommen. Diesmal ist hier allerdings nichts los. Mit dem Kellner hab ich mich schon bestens unterhalten und mein Abendessen ist auch schon festgelegt: Maultaschensuppe und anschließend Kesselfleisch mit Hörnlinudeln. Da ich drinnen eh keinen Empfang habe, genieße ich draußen noch etwas die Sonne. Außerdem gibt es hier ein tolles Klettergerüst und keine Kinder, die es mir streitig machen. So kann ich auch mal wieder was mit den Armen machen. Morgen muss ich unbedingt mehr laufen, denn die Füße sind wieder fit und langsam kribbelt es wieder größere Strecken zu laufen, zumal es morgen noch einen letzten schönen Tag geben soll.