Ich freue mich immer über 1,90 Meter Betten, die vorne und hinten mit einer Holzplatte abschließen. Da ich selber 1,90 Meter groß bin, ist es nicht ganz leicht darin bequem zu schlafen. Immerhin habe ich inzwischen Übung darin, da ich so ein Bett neun Monate lang in der Jugendherberge nutzen durfte, in der ich den Zivildienst abgeleistet habe.
Heute habe ich mich beim Frühstück etwas verquatscht, deswegen kam ich später los als geplant. Da meine Pension einen Wasserschaden hatte (übrigens schon der zweite Wasserschaden auf meiner Strecke. Beim ersten musste ich im Flur mit Fallstricken kämpfen, da der Teppichboden aufgeschnitten war), waren große Teile des Essensraum mit ausgelagerten Möbeln belegt. So musste ich mir meinen Frühstückstisch mit dem einzigen anderen Gast, einem Bogenschützen, teilen. Da wir uns gut verstanden, dauerte das Frühstück länger als gewöhnlich. Als es dann los ging, wurde ich nach ein paar Metern von einer Gruppe Kindern (die wie alle unter 20, die ich dort traf ziemlich herausgeputzt waren, offensichtlich gab es irgendein Ereignis, von dem ich nichts wusste) umringt. Mein großer Rucksack kam ihnen merkwürdig vor und ihr Anführer frage mich nach meinen Zielen aus. Sie fanden es offensichtlich sehr merkwürdig, dass jemand sowas freiwillig macht und ich wurde gefragt, was ich denn dafür bekäme. Die nächste Frage war dann ob ich eine Frau hätte. Vermutlich wollen sie wissen, was denn die denn dazu sage, aber meine nicht wirklich sinnvolle Antwort, ich sei noch Student, stelle sie auch zufrieden. In diesem Moment kam ich mir sehr alt vor.
Der Tag heute wurde von teilweise heftigen Hagel- und Regenschauern begleitet. Beim zweiten größeren Hagelschauer befahl mich ein Dorfbewohner in seine Garage, damit ich nicht zu nass werde. Dass meine Regenkleidung mit sowas fertig wird, überzeugte ihn nicht. Auch hier gab es noch mal ein kleines Gespräch.
Ich bin jetzt den gesamten Eggeweg gelaufen und hab damit nebenbei diesen lokalen Wanderweg absolviert. Der Eggeweg bildet zusammen mit dem Hermannsweg die Hermannshöhen. Da ich im letzten Jahr als Probelauf den Hermannsweg bis Bielefeld gelaufen bin, fehlt mir jetzt nur noch das Teilstück zwischen Bielefeld und dem Hermannsdenkmal. Das werde ich wahrscheinlich mal irgendwann als Tagesetappe ohne Gepäck laufen. Sowohl den Hermannsweg, wie auch den Eggeweg kann ich nur empfehlen. Beides sind schöne gut beschilderte Höhenwege, die auch in kleinen Etappen gelaufen werden können. Damit sind sie auch für Einsteiger geeignet. Einzige Bedingung sind gesunde Knie, da einige teilweise steile Steigungen auf dem Weg liegen.
Mit Marsberg habe ich jetzt auch das Sauerland erreicht. Ich bin gespannt, wer jetzt noch alles die Chance nutzt, eine Etappe mitzulaufen. Geplant hatten das noch einige, aber bis jetzt blieb es bei vielen bei der Planung. Nächsten Dienstag kommt aber wohl die Lokalgruppe des CdE mit mindestens einer Person. Die Freiburger Lokalgruppe plant wohl auch schon für den Schwarzwald.
